Donnerstag, 11. September 2008

Kunst S:nack von Marion Tischler

Kunst S:nack versteht sich grundsätzlich als kontextbezogener Entwickler ungewöhnlicher Kunstpräsentationen und bewegt sich abseits der etablierten Kulturorte wie Museen, Ausstellungshallen und Galerien.

Kunst S:nack bezieht sich auf die Dynamik des Kunstbetrachtens und Kunstkonsumierens und hinterfragt so, ob das Zur-Ware-Werden den ästhetischen Wert eines Werkes zerstört.
In einer humorvollen Art und Weise widmet sich Kunst S:nack den Prinzipien des Marktes: Kommerzielle Handlungen wie Kaufen, Verkaufen, das Anbieten von Dienstleistungen werden zur Kunst in Beziehung gesetzt.

Bisherige Verortungen des mobilen Kunstkiosks waren Realisationen in verschiedenen Kultautos / Dreiradwagen, in Leerständen oder in einer selbstentworfenen Außenfassade.































Für die Ausstellung sind in dem Projekt Eat + Art die Orte ausgewählt, die jeder irgendwann einmal besucht: die Imbisse. Diese Betriebe des Kleinmahlzeitengewerbes sind die skurrilsten und interessantesten Formen der Gastronomie, die wir kennen. Sie sind oft Hort der Individualität. Man liebt sie für ihre "Ungemütlichkeit" und ihren Hauch von Anarchie. Diese Stadtmöbel decken als Archetypus das menschliche Bedürfnis nach Stillung plötzlichen Hungers durch schnelle Sättigung ab. Sie sind wichtiger Bestandteil unserer Alltagskultur.

In dem Projekt Eat+Art präsentiert Kunst S:nack einen Teil seines umfangreichen Sortiments (die Postkarten-Kollektion von Marion Tischler) in einer Art "Shop in Shop"-System. Multiples zum Mitnahmepreis von 3 Euro ermöglichen dem typischen Imbissbesucher in den Genuß eines Kunstwerkes zu kommen. Aufgegriffen sind das vereinfachte Bestellwesen des Imbisses und ähnliche Werbemittel.

Als Werbemittel verwende ich Planen (ca 1,5 x 1,5 m groß bei Gockl Gustl und 1,5 x 0,8 m groß bei Currywurst Inferno), auf denen ich als Dienstleisterin für Kunst mit meinen KollegInnen aus anderen Diensleistungsgewerben abgebildet bin und auf denen diesmal nicht die Currywurst oder der Döner, sondern Kunst angepriesen wird.

































Für meine Postkarten-Kollektion verwende ich Prospektbeilagen und transformiere dieses "fleischlastige" Printmedium in Kunst. Dieser Basiswerbeträger des Handels hat ein negatives Image - ja er zählt zu den Schmuddelkindern unter den Printmedien. Von den Kreativen der Werbewirtschaft wird er ironisch "Schweinebauchanzeige" genannt.












Eine weitere Serie beschäftigt sich mit Bildern aus den Imbissen selber, die die Atmosphäre und Skurrilität dieser Versorgungsplattformen aufgreift.















Bestellen Sie online unter http://www.mariontischler.de/ im Kunstkiosk oder kaufen Sie direkt vor Ort bei Gockl Gustl oder Currywurst Inferno!

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